Erstmals seit sechs Jahren ist in Mitteleuropa wieder das Schattenspiel einer ringförmigen Sonnenfinsternis zu sehen. Das Maximum der Sonnenfinsternis wird in Deutschland zwischen 12:20 und 12:40 Uhr zu sehen sein. Immerhin rund sechs Prozent der Sonnenscheibe werden in Süddeutschland vom Neumond bedeckt. Für den Betrachter wirkt es dann so, als sei ein Stück der Sonne herausgeknabbert.
Besonders spektakulär ist das Himmelsschauspiel im Nordwesten von Grönland zu beobachten, wo der Mond maximal drei Minuten und 51 Sekunden vollständig vor der Sonne stehen wird. Weil der Neumond auf seiner Umlaufbahn momentan weit entfernt von der Erde steht, erreicht seine Kernschattenspitze nicht die Erdoberfläche. Er wirkt daher etwas kleiner als die Sonnenscheibe und es entsteht eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der dunkle Neumond die Sonne zu 89 Prozent bedeckt.
Sonnenfinsternisbrille erforderlich
Um gefahrlos in die Sonne zu blicken, benötigen Beobachter des Spektakels unbedingt Sonnenfinsternisbrillen, die im Handel erhältlich sind. Andere Hilfsmittel wie Sonnenbrillen, Solarienbrillen oder Rettungsfolien bieten keinen ausreichenden Schutz und können zu bleibenden Schäden am Auge führen. Gut, dass die Sternwarte der experimenta das seltene Himmelsschauspiel zusammen mit anderen Institutionen live im Videostream überträgt. Unter https://www.youtube.com/watch?v=NIQLVzygwt0 kann bei gutem Wetter ab 11:15 Uhr die partielle Sonnenfinsternis live verfolgt werden. „Mit etwas Glück sind dann auch Sonnenflecken und gasförmige Ausbrüche, so genannte Protuberanzen, auf der Sonnenoberfläche und am Sonnenrand sichtbar“, erklärt Stephan Fichtner, Teamleiter der experimenta Sternwarte. Neben der experimenta beteiligen sich 16 weitere Sternwarten, Planetarien und Science Center aus Deutschland und der Schweiz am gemeinsamen Livestream und ermöglichen den Zuschauern so den Vergleich der verschiedenen Ausprägungen der Sonnenfinsternis an unterschiedlichen Orten. Bequem vom Rechner aus und ohne das Risiko eines bewölkten Himmels.