Am 12. November startet die Robert Mayer Lecture in die neue Saison: Den Anfang macht der Philosoph und Buchautor Tilo Wesche, der über die Rechte der Natur spricht. Die Vortragsreihe widmet sich den Phänomenen der Natur und möchte zeigen, wie sich soziale Fortschritte und Nachhaltigkeit gegenseitig verstärken können.
Können Wälder, Flüsse und Landschaften eigene Rechte besitzen? In zahlreichen Ländern werden der Natur von Parlamenten, Regierungen und Gerichten heute schon eigene Rechte verliehen. Aber wie lassen sie sich begründen? Und kann diese Rechtspraxis helfen, den Klimawandel abzufedern? Im Vortrag „Die Rechte der Natur. Über eine weltweite Rechtspraxis“ geht Tilo Wesche am 12. November bei der Robert Mayer Lecture in der experimenta diesen Fragen anhand von Beispielen nach. Wesche ist Professor für Praktische Philosophie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Autor des philosophischen Grundsatzwerks „Die Rechte der Natur“.
Soziale Fortschritte dank Nachhaltigkeit
Am 3. Dezember möchte Oliver Wagner mit der Frage „Wie schaffen wir den Aufbruch in eine gute Zukunft für alle?“ das Publikum wachrütteln. Der Sozialwissenschaftler forscht zur Energiepolitik und ist einer der Hauptautoren des Buchs „Earth for All Deutschland“, herausgegeben vom Club of Rome und dem Wuppertal Institut. Wagner analysiert unsere Art zu wirtschaften und erklärt, warum wachsender Wohlstand zu mehr Ungleichheit bei der Verteilung und zu einer Vernachlässigung der öffentlichen Infrastrukturen führen kann. Vor dem Hintergrund, dass sich in der Gesellschaft der soziale Zusammenhalt zunehmend auflöst und der Ressourcenverbrauch neue Rekorde erreicht, soll der Vortrag aber auch Mut machen und zeigen, wie sich soziale Fortschritte und Nachhaltigkeit gegenseitig verstärken können.
„Wir müssen reden“, so lautet der provokante Titel der Robert Mayer Lecture am 11. Februar 2025. Dann spricht Susanne Heinicke, Professorin für Didaktik der Physik an der Universität Münster, über die Wunderwelt des Hörens und Sprechens. Vogelgesang, der Klang einer Gitarre oder Wasserrauschen – das menschliche Gehör kann Schall differenzieren und vollbringt dabei beachtliche Leistungen. Beeindruckend sind auch die menschliche Stimme und Sprache. Heinicke geht in ihrem Vortrag darauf ein, woraus Sprache besteht und wie sie im Ohr entziffert wird. Und bei einer Reise in die Welt der Ober- und Untertöne der Kommunikation kann das Publikum mit Hilfe des Smartphones als Analysegerät sogar selbst aktiv werden.
Zum Abschluss der Vortragsreihe am 18. März 2025 widmet sich der Künstler, Fotograf und Filmemacher Matto Barfuss dem Thema „30 Jahre Afrika – Entwicklung der Biodiversität“. Der leidenschaftliche Artenschützer ist seit drei Jahrzehnten jedes Jahr sechs Monate in Afrika unterwegs und erzählt von seinen Erlebnissen mit Geparden, Berggorillas, Löwen und Erdmännchen. Mit faszinierenden Bildern und Filmausschnitten nimmt der „Gepardenmann“ sein Publikum auf eine emotionale Zeitreise durch sein wildes Afrika mit. Er dokumentiert dabei auch einen Kontinent im Wandel, vor dem der Rückgang biologischer Vielfalt nicht Halt macht.
Naturphänomene begeistern
Die Robert Mayer Lecture begleitet thematisch die aktuelle Sonderausstellung „Natur.Schau.Spiele.“ in der experimenta. Darin können Besucherinnen und Besucher Naturphänomenen sinnlich auf den Grund gehen und sich von Kunstwerken, die Wissenschaft und Technik verknüpfen, inspirieren lassen.
Die vier Vorträge finden jeweils dienstags im Kubus des Hagenbucher Speichers (e2) neben dem Hauptgebäude der experimenta statt. Start ist um 19:30 Uhr, der Eintritt kostet inklusive Getränk und einem kleinen Snack neun Euro (ermäßigt: fünf Euro). Eine Anmeldung im Online-Ticketshop der experimenta, per E-Mail (buchung@experimenta.science) oder telefonisch (07131 887 95-0) ist erforderlich.
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Bildnachweis: Matto Barfuss
BU: Artenschützer Matto Barfuss spricht am 18. März 2025 bei der Robert Mayer Lecture in der experimenta