Die experimenta unterstützt die Bildungsinitiative „Junior Academy of Sciences of Ukraine“ mit einer Materialspende von 19 Mitmachstationen. Das Science Center aus Heilbronn möchte damit für ein kleines Stück Normalität im Alltag der Kinder und Jugendlichen in der Ukraine sorgen. Ein Schwerpunkt der gespendeten Exponate ist das Thema Energie in all seinen Facetten.
Viele Kinder und Jugendliche in der Ukraine haben aktuell nur einen eingeschränkten Zugang zu Bildung. Wie können wir die jungen Menschen in dem vom Krieg betroffenen Land beim Lernen unterstützen? Diese Frage beschäftigte das experimenta-Team seit längerem. Schnell reifte der Entschluss zur Spende von Exponaten, die spielerisch das Interesse an Naturwissenschaften und Technik wecken sollen. Über das europäische Netzwerk der Science Center und Wissenschaftsmuseen (Ecsite) fand man mit der Bildungsinitiative „Junior Academy of Sciences of Ukraine“ (JAS) einen geeigneten Partner. Die Spende für die JAS umfasst 19 Mitmachstationen: Diese stammen aus dem Bestand der experimenta und waren dort bis zur Eröffnung des Neubaus im März 2019 im Einsatz.
Vom Ausstellungstechnik-Team der experimenta geprüft und überarbeitet, machten sich im April die Exponate verteilt auf 22 Transportkisten in zwei Lkw auf den Weg in die Ukraine. Am 6. und 7. Mai trafen sie in Kiew ein. Dort kümmert sich das ortsansässige Science Museum darum, dass die Mitmachstationen im Land verteilt werden, um Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Regionen zu erreichen.
Bildung und Wissenschaft geben Hoffnung
„Die von der experimenta gespendeten Exponate erzählen die Welt der Wissenschaft spannend und unterhaltsam. Durch den Krieg müssen ukrainische Kinder viele Einschränkungen hinnehmen und finden nun – angetrieben von natürlicher Neugier – beim Experimentieren, Forschen und Lernen eine Ablenkung von ihrem entbehrungsreichen Alltag“, berichtet Stanislav Dovgyi, Präsident der Junior Academy of Sciences of Ukraine.
„Bildung und Wissenschaft genießen in der Ukraine absolute Priorität. Da ist es unglaublich wertvoll, dass wir Partner haben, die die Umsetzung unserer Ideen teilen und unterstützen.“
„Ein Krieg hat immer viele Opfer, aber Kinder sind besonders betroffen. Eine zentrale Entwicklungs- und Lernphase in ihrem noch jungen Leben wird durch den Krieg und seine Folgen massiv beeinträchtigt“, sagt Prof. Dr. Bärbel Renner, Geschäftsführerin der experimenta „Wir hoffen, ihnen mit unseren Mitmachstationen ein kleines Stück Normalität, einige Momente der Unbeschwertheit und Möglichkeiten des spielerischen Lernens schenken zu können“, so Renner weiter.
Vom Fachwerkbau bis zum Wellenkraftwerk
Die Spannbreite der 19 gespendeten Exponate ist groß. Ein Schwerpunkt ist dabei das Thema Energie in all seinen Facetten. Die Kinder und Jugendlichen können zum Beispiel dem verborgenen Trick eines Perpetuum Mobile auf den Grund gehen oder experimentell die Funktionsweise von Wasser- und Windrädern oder Dampfmaschinen entdecken. An einer anderen Station lernen sie, wie ein Elektromotor funktioniert und erfahren, wie Elektrizität und Magnetismus zusammenhängen. Weitere Mitmachstationen rücken erneuerbare Energien in den Fokus: So zeigt das ,,Sonnenkraftwerk“, wie Sonnenstrahlen mit Hilfe von Spiegeln und Photovoltaik in elektrische Energie umgewandelt werden, und das „Wellenkraftwerk“ demonstriert das Energiepotential, das in den Meeren steckt.
Neben solchen Energiefragen beschäftigen sich andere Exponate mit grundlegenden Themen der Technik. So geht es bei der Station „Fachwerk“ um die Statik von Gebäuden, die mit unterschiedlichen Tragwerken direkt am Modell getestet wird. Und wie man ein Segelschiff gegen den Wind ans Ziel steuert, lernen die jungen Menschen bei der „Regatta“. Aber auch Geschicklichkeit und Teamwork sind gefragt. So müssen bei der Station
„Wackelscheibe“ Bausteine auf einer beweglichen Platte platziert werden, ohne dass das ganze Gebilde dabei einstürzt. Das Exponat „Musterflächen“ fordert heraus, mit unterschiedlich geformten „Fliesen“ lückenlose Flächen zu füllen. So wird sichtbar, dass auch Mathematik keineswegs langweilig sein muss.
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Thomas Rauh
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