Das Science Center experimenta engagiert sich seit 2021 bei Jugend forscht, Deutschlands größtem Nachwuchswettbewerb im MINT-Bereich. Dr. Thomas Wendt ist der Patenbeauftragte für den Wettbewerb auf Landesebene. Im Interview gibt er einen Ausblick auf das Landesfinale Baden-Württemberg im März in Freiburg und das Bundesfinale, das vom 30. Mai bis 2. Juni in Heilbronn stattfindet.
Herr Dr. Wendt, was ist für Sie das Besondere an Jugend forscht?
Die wissenschaftliche Exzellenz der Projektarbeit. Jugend forscht-Projekte bewegen sich oft auf studentischem Niveau. Die Themen sind aus der Lebenswelt der Jugendlichen gegriffen und beschäftigen sich mit zentralen Zukunftsfragen. Als Deutschlands größter Wettbewerb für den Wissenschaftsnachwuchs reicht seine Sichtbarkeit weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus. Bundespreisträger sind immer wieder auch bei internationalen Wettbewerben sehr erfolgreich.
Vom 20. bis 22. März findet der Landeswettbewerb Jugend forscht in Freiburg statt. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der experimenta sind vor Ort. Was ist deren Aufgabe?
Unsere Mitarbeitenden sorgen dafür, dass sich die Jungforscherinnen und -forscher wohlfühlen und gut versorgt sind. Häufig sind die Teilnehmenden erstmals allein von zu Hause weg und auch nicht im Klassen- oder Gruppenverband unterwegs. Das ist eine neue Erfahrung und Herausforderung. Da sind das Sozialisieren und der Austausch mit Gleichgesinnten wichtig und wir unterstützen dabei. Darüber hinaus ist unser Team stark in die Organisation eingebunden: zum Beispiel am Check-in, bei der Sicherheitsprüfung der Ausstellungsstände, der Einhaltung und Überwachung der Zeitpläne sowie Begleitung der Bustransfers.
Wie hat sich Ihrer Meinung nach der Wettbewerb in den letzten Jahren entwickelt?
Viele Jugendliche greifen aktuelle Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Umwelt und Naturschutz oder erneuerbare Energien auf. Sie verfolgen Ansätze und präsentieren Lösungen, bei denen man sich fragt, warum da nicht schon lange jemand daran gearbeitet hat. Durch den Ausbau von Schülerforschungszentren haben die Teilnehmenden inzwischen umfangreichere Möglichkeiten zu experimentieren. Und nachdem es durch Corona einen Knick in den Teilnehmerzahlen gab, sind wir wieder fast auf Vor-Corona-Niveau.
Welches Jugend forscht-Projekt hat Sie nachhaltig beeindruckt?
In den zurückliegenden Wettbewerbsrunden hat sich ein Jugendlicher aus Lörrach mit der Verbreitung der Alpenfledermaus beschäftigt. Über mehrere Jahre hat sich die Arbeit immer weiterentwickelt und verbessert und durch Kontakte wurden dann schließlich zahlreiche Experimente am Forschungsinstitut durchgeführt. Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz sind wesentliche Faktoren zum Gelingen wissenschaftlicher Arbeiten und das lernen die Jungforschenden, wenn sie mehrere Jahre an Projekten arbeiten.
Was wird die Teilnehmenden beim Bundesfinale vom 30. Mai bis 2. Juni in der experimenta erwarten?
Wir haben in der experimenta natürlich besondere Möglichkeiten, für alle eine abwechslungsreiche Zeit zu gestalten. Normalerweise finden die Wettbewerbe in Kongresszentren, Vorlesungssälen oder Messehallen statt, häufig auch an Standorten von großen Unternehmen mit hohen Sicherheitsauflagen. Während den Leerlaufphasen des Wettbewerbs haben wir mit der Ausstellung, dem Science Dome und Angeboten in der Jugend forscht-Lounge ganz andere Möglichkeiten, aktiv zu werden. Wir planen beispielsweise einige künstlerische Angebote zu KI, wollen aber auch mentale und sportliche Aktivitäten im Programm platzieren.
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