Eine Treppenstufe, ein Text oder eine Lautsprecherdurchsage, noch immer stoßen Menschen mit körperlicher und geistiger Beeinträchtigung im Alltag auf zahlreiche Hürden. Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass wir noch lange nicht in einer barrierefreien Welt angekommen sind. Inklusion funktioniert nur, wenn sie gelebt wird. Die experimenta möchte ihren Beitrag dazu leisten. Daher arbeitet ein Inklusionsteam kontinuierlich daran, das Science Center auf die Bedürfnisse für Menschen mit Beeinträchtigung anzupassen – egal ob sie blind oder hörgeschädigt sind, im Rollstuhl sitzen oder eine kognitive Beeinträchtigung haben.
Das Team besteht aus 15 Mitarbeitenden unterschiedlicher Bereiche, die sich regelmäßig treffen, um entsprechende Maßnahmen zu diskutieren und in die Wege zu leiten. Unterstützt werden sie dabei von einem Inklusionsbeirat, der sich aus Menschen mit und ohne Behinderungen zusammensetzt. „Mit seiner Hilfe können wir gezielt an unserem Angebot arbeiten und es stetig für Menschen mit Behinderung verbessern“, erklärt Yvonne Bierbaum vom Inklusionsteam. Schließlich könnten Betroffene am besten einschätzen, wo es noch Verbesserungsbedarf gebe.
Vor zwei Jahren hat das Team seine Arbeit aufgenommen und seitdem schon einige Änderungen eingeführt. Unter anderem gibt es einen speziellen Stab, mit dem man seine Armreichweite verlängern und damit Mitmachstationen besser erreichen und bedienen kann. Für Besuchende mit Sehbehinderung gibt es einen Tastplan des Ausstellungsbereichs. Außerdem wurden Mitmachstationen rollstuhlgerecht umgebaut. In der Experimentierküche gibt es nun ein Waschbecken, das Menschen im Rollstuhl problemlos nutzen können.
Auch bei den Laborkursen will das Science Center noch flexibler und offener werden. Unter der E-Mail-Adresse LaborkurseFuerAlle@experimenta.science können Lehrende inklusiver Klassen ihre Anfrage stellen. So können die Kurse auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Gemeinsam mit der Lebenshilfe Bremen hat das Inklusionsteam außerdem die digitalen Informationen an den Mitmachstationen in der Ausstellung überarbeitet. Demnächst werden Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung die Erklärtexte in leichter Sprache abrufen können.
Besuchende, die weitere Informationen zum barrierefreien Angebot der Experimenta erhalten möchten oder einfach nur eine Frage oder eine Anmerkung haben, können dem Inklusionsteam eine E-Mail an inklusion@experimenta.science schreiben. „Wir freuen uns über jedes Feedback“, sagt Yvonne Bierbaum. Denn das Versprechen, dass in der experimenta jede und jeder auf persönliche Entdeckungsreise gehen kann, soll keine leere Worthülse sein.